Gesundheitliche Aspekte beim Pfeifenrauchen,     Verfasser: Mag. Christian Schneider     Date: 16.10.2007

Gesundheitliche Aspekte beim Pfeifenrauchen

Ein Artikel von Mag. Christian Schneider

Um es gleich vorweg zu nehmen: Jede Form des Tabakgenusses ist nicht gesund. Verschiedene Giftstoffe sind im Tabak enthalten, Nikotin, Teer und wie sie alle heißen. Pfeifenrauchen ist nur weniger schädlich als
z. B. Zigarettenkonsum. Unmäßigkeit ist überall nicht anzuraten.
(1)

Die Erfahrung lehrt, dass man mit der Pfeife sehr alt werden kann. Mein eigener Großvater väterlicherseits, der fast schon unmäßig rauchte, starb mit weit über 80 Jahren bei bester Frische und Gesundheit an Altersschwäche.
Von 90-Jährigen wird berichtet, so z.B. vom Philosophen Bertrand Russell, der fast ständig Pfeife geraucht hat und im Alter von 98 Jahren verstarb.
(2)
Und wir erinnern uns an Luis Trenker und Albert Einstein. Eppe Ramazzotti bekennt: „Ich für mein Teil habe, obwohl ich schon seit sechzig Jahren – und sehr viel – rauche, die mittlere Lebensdauer eines Menschen schon weit überschritten und kann mich darum in aller Ruhe über solche Ansichten mokieren.
Der Leser indes handle, wie ihm recht erscheint.“
(3)

Leider wurde das Thema nur wenig wissenschaftlich untersucht; eine Studie kommt zum Schluss, dass die Pfeife ein nur geringes gesundheitliches Risiko darstellt.
(4)
Da beim Pfeifenrauchen nicht inhaliert wird, erspart man sich Raucherhusten, Kurzatmigkeit etc., wie sie bei der Zigarette auftreten, und man erhält 10-15 % der Lungenbläschen zurück, die durch Zigarettenrauch in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wenn man auf die Pfeife umsteigt.
(5)
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber Pfeife zu rauchen ist unvergleichlich besser. – Ich bin auch überzeugt, dass die in letzter Zeit überzogenen Rauchverbote von der Belästigung durch Zigarettenqualm verursacht wurden. Pfeifentabak- Geruch ist wesentlich angenehmer, ja er wird geradezu positiv bewertet!

Ich möchte in diesem Zusammenhang eine Lanze für die 9mm-Filterpfeifen brechen.
Der Aktivkohle-Filter hält bis zu 70 % der schädigenden Substanzen aus dem Tabakrauch zurück und kann besonders auch Umschülern von der Zigarette empfohlen werden.
(6)
Ich rauche nunmehr seit über 20 Jahren Filterpfeifen und kann sie wärmstens jedermann ans Herz legen. Meistens rauche ich milde Tabake und kann keine Gesundheitsbeeinträchtigung feststellen. Zigarettenraucher haben zudem die schlechte Angewohnheit, stark zu ziehen, und da kann der Filter einiges kompensieren. Auch Anfängern sei der Filter ans Herz gelegt. Ich bin davon überzeugt, dass er die Gesundheitsgefährdung mindert.
(7)

Schließlich sollen wir auch nicht auf andere Bedrohungen unserer Gesundheit und unseres Lebens vergessen.
So sind Stress, Dickleibigkeit und die Gefahren des Autofahrens zu nennen. Zumindest gegen Stress, den Hauptkiller, ist der richtige Genuss einer guten Pfeife ein wirksamer Gegenpol. In den USA ergab eine Studie, dass Pfeifenraucher um ca. 2 Jahre länger leben als Nichtraucher! Erkrankungen der Mundhöhle sind viel rascher und leichter zu diagnostizieren als Lungenerkrankungen, deren Risiko durch das alleinige Mundrauchen
(8) der Pfeife ja gering ist. (9)

So halte ich persönlich Pfeifenrauchen zwar für körperlich nicht gesund, der psychischen Gesundheit, die ja auch nicht vernachlässigt werden sollte, obwohl das heute viel zu oft geschieht, jedoch sehr zuträglich. – Das gilt aber nur, wenn es richtig und maßvoll betrieben wird. Also: Pfeifen sauber halten, den richtigen Tabak wählen, Filter verwenden und an der Pfeife nur „nippen“, sodass kein dicker Qualm in die Mundhöhle tritt, der Schaden anrichten kann! Lungenzüge macht der Pfeifenraucher grundsätzlich nicht! Ich denke, mir stehen noch viele Jahrzehnte des Genusses bevor.


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1
So z.B. Helmut Hochrain: Das Taschenbuch des Pfeifenrauchers. – München: Heyne, 2 2000. S. 118 f. Helmut Hochrain:
Das Lexikon des Pfeifenrauchers. – München: Heyne, 5 1984. S. 68 f. s.v. Gesundheitsrisiko.

2 Vgl. Rick Newcombe: Der Traum vom Pfeifenrauchen. – Königswinter: Heel, 2007. S. 232.
3 Eppe Ramazzotti / Bernard Mamy: Pfeifen und Pfeifenraucher. – Genf: Weber, 1982. S. 134.
4 So bei Heiko Behrens / Holger Frickert: Mit vollem Genuß Pfeife rauchen. – Falken: ohne Ort und Jahr. S. 13. Dort auch eine Tabelle mit der Mortalität nach Art des Tabakkonsums.
5 Vgl. Johannes Pechatschek: Von der Zigarette zur Pfeife. – Steyr: Ennsthaler, 1988. S. 9.
6 Vgl. Jörg Pannier: Pipe-Line. Das Buch zur Pfeife. – Münster: Daedalus, 2004. S. 108.
7 So auch Manfred Schulz: Mehr Spaß am Pfeiferauchen. – München: Humboldt, 1986. S. 23.
8 Der Rauch tritt hierbei nicht in Lunge und Bronchien ein. Vgl. Helmut Hochrain: Lexikon. S. 114, s.v. Mundrauchen.
9 Bei Rick Newcombe: a.a.O. S. 232 ff. Das Kapitel „Pfeifenrauchen – Medizin gegen Stress“ ist lesenswert!

 

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